Archive for the ‘Uncategorized’ Category

Veranstaltungen zum Weltwassertag am 22. und 23.03.2024

März 20th, 2024

Zusammen mit anderen Akteuren bietet die WasserAllianz Augsburg anlässlich des Weltwassertags am 22.03.2024 folgende Veranstaltungen an:

 

Freitag, 22.03.2024, 12 – 14 Uhr: Essen und Trinken – auf das Wasser kommt es an
Offenes Event mit Snacks, Showrösten und Tischgesprächen zum Weltwassertag (für Groß und Klein)

Wo: Stadtmarkt Augsburg, Bauernmarkt. Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich.
Bis 2023 sollen alle Menschen Zugang zu sauberem Trink-
wasser erhalten, so das nachhaltige Entwicklungsziel 6 der
Vereinten Nationen. Doch der Druck auf die lebensnotwen-
dige Ressource nimmt weltweit zu. Süße Schokolade, sonnen-
gereiftes Obst und Gemüse, herzhafte Schmankerl oder eine
gute Tasse Kaffee – wieviel Wasser steckt in unseren Lebens-
mitteln und was können wir hier konkret tun, um Wasser
zu sparen? Lassen Sie uns gemeinsam auf die Suche gehen,
spannende Experimente wagen und dabei schmackhafte Al-
ternativen sowie das gute Augsburger Trinkwasser genießen!

 

Samstag, 23.03.2024, 23, 14:00 Uhr: Trinkwasser in Augsburg – gestern, heute & morgen
Wasserspaziergang (für Erwachsene)

Wo: Treffpunkt am Brunnenmeisterhaus (schwäbisches Handwerkermuseum), Am Roten Tor 1.
Die Tour endet nach ca. 1,5 Std. am Rathaus. Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich.
Erfahren Sie auf einem Stadtspaziergang, der Sie vom
Wasserwerk am Roten Tor über das Holbeinhaus, den Rat-
hausplatz und die Annastraße führt, mehr über erfolgreiche
Aktionen der Wasserallianz Augsburg, die die Augsburger
Wasserversorgung vor Privatisierung schützte, und über
aktuelle Gefahren im Trinkwasserbereich.

 

Landesentwicklungsprogramm: Vorrang für öffentliche Trinkwasserversorgung bei Grundwasserentnahme bleibt erhalten – Protest erfolgreich

August 14th, 2023

Mit Anträgen zur Änderung des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms hatten Abgeordnete der CSU und der Freien Wähler versucht, den Vorrang für die öffentliche Trinkwasserversorgung bei der Entnahme von Grundwasser abzuschaffen. Flaschenwasserhersteller, Landwirtschaft und andere Lebensmittelhersteller sollten gleichgestellt werden. Dagegen regte sich massiver Protest. Wir hatten uns daran beteiligt durch Schreiben an alle CSU-Abgeordnete und alle Abgeordnete der Freien Wähler.

Der Protest war erfolgreich. Vom CSU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer erhielten wir eine Pressemitteilung, mit der die Anträge zurückgenommen wurden. Es gilt wieder der Vorrang der öffentlichen Trinkwasserversorgung.

 

Entnahme von Grundwasser: Kein Vorrang mehr für die öffentliche Trinkwasserversorgung in Bayern! Droht erneut Wasserprivatisierung?

März 20th, 2023

Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Ohne Wasser gibt es kein Leben. Deshalb versorgt uns die öffentliche Trinkwasserversorgung mit qualitativ hochwertigem und bezahlbarem Wasser. Allerdings: Wie steht es mit dem Vorrat an Grundwasser und Oberflächenwasser, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen?

 

Auch in Bayern besteht inzwischen in etlichen Gegenden Wasserknappheit. Das Landesamt für Umwelt hat aktuell gemeldet, dass 73 Prozent der Grundwasser-Messstellen eine Niedrigwasser-Situation aufweisen.

 

Wird es in Zukunft Konflikte um die Wasservorräte geben? Schließlich gibt es noch andere, die Wasser verwenden und Zugriff auf die Vorräte haben: gewerbliche Wirtschaft, Energieversorger, Landwirtschaft, Getränkehersteller.

 

Nun wollen aktuell CSU-Abgeordnete und Abgeordnete der Freien Wähler durch einen Antrag im Bayerischen Landtag den bisherigen Vorrang bei der Entnahme für die öffentliche Trinkwasserversorgung abschaffen (siehe Drucksache18/26927 vom 13.02.2023). Das Bayerische Landesentwicklungsprogramm soll so geändert werden, dass auch Lebensmittel- und Getränkeherstellern Wasser in Trinkwasserqualität zur Verfügung steht, wo dies zwingend geboten ist, so der Wortlaut.

 

Dazu einige Hintergrundinformationen:

 

– In Bayern – Treuchtlingen – hat es einen öffentlichkeitswirksamen Streit um Grundwasservorräte gegeben zwischen dem Getränkehersteller Altmühltaler und der öffentlichen Wasserversorgung: damals entschieden zugunsten der öffentlichen Wasserversorgung aufgrund der bisherigen Vorranglage. Das könnte sich in Zukunft ändern.

 

– Inzwischen haben Lebensmittelkonzerne bayerische Getränkehersteller aufgekauft: Aldi Nord Altmühltaler in Treuchtlingen und Edeka die Marke Siegsdorfer.

 

– Flaschenwasser ist um ein Vielfaches teurer als die entsprechende Menge Leitungswasser und auch durch Herstellung und Transport viel aufwändiger und damit umweltschädlicher.

 

Warum also soll das Flaschenwasser der Getränkehersteller bei der Wasserentnahme gleichgestellt werden mit der öffentlichen Trinkwasserversorgung? Soll der Absatz von Flaschenwasser durch den Antrag von CSU und Freien Wählern im Interesse privater Unternehmen gefördert werden? Zumal es in Bayern keinen Wassercent gibt, also die Entnahme von Wasser kostenlos ist. Die Süddeutsche Zeitung hat diesen Vorgang schon einmal deutlich kommentiert: „So oder so ist es ein Milliardengeschäft mit einem überlebenswichtigen Lebensmittel, das allen gehört, mit dem aber nur wenige Kasse machen.“ (SZ vom 10.01.2023)

 

Man kann den Vorgang auch noch anders kommentieren: Flaschenwasser durch die Entnahme von Grundwasser ist nur eine andere Form von Wasserprivatisierung, diesmal im Interesse der Getränkehersteller. 2013 gab es eine Umfrage in Bayern: Danach hatten sich 75 Prozent der Bevölkerung gegen die Privatisierung von Wasser ausgesprochen. Den Abgeordneten von CSU und Freien Wählern scheint diese Umfrage nicht bekannt zu sein.

 

Flüssiggasterminals für Fracking-Erdgas aus den USA – über den Wasserverbrauch spricht niemand

Dezember 6th, 2022

Nach dem Ende der Erdgaslieferungen aus Russland setzt Europa und damit auch Deutschland auf verflüssigtes Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas) aus den USA, vor allem aus Texas. Dafür werden Flüssiggas-Terminals an der deutschen Nordseeküste errichtet. Das sogenannte texanische Permbecken verfügt über riesige Mengen an Öl- und Gasvorkommen. Das Erdgas wird durch die Fracking-Methode aus dem Gestein gepresst. Dazu wird je nach Vorkommen teilweise mehrere Tausend Meter tief gebohrt. Die Fracking-Methode bedeutet, dass dabei große Mengen an Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in die Bohrlöcher gepresst werden, um Risse zu erzeugen und das Gestein aufzubrechen. Die Chemikalien sind notwendig, um das Gestein offen zu halten, damit das Gas herausgespült werden kann und zusammen mit der Gesamtmischung zum Bohrloch zurückgepumpt wird. Hier erfolgt die Trennung, wobei die Wasser-, Sand-, Chemikalienmischung giftiges Abwasser ist. Dieses wird – wenn die Bohrung erschöpft ist – entweder ins Bohrloch zurückgepumpt oder an anderer Stelle an der Oberfläche gelagert.

 

„Für Fracking braucht man Millionen Liter Wasser. Aber in Texas haben wir gerade eine enorme Wasserknappheit“, so berichtet Edda Castillo von der texanischen Umweltorganisation Chispa Texas. Die Wasserkrise sei schlimm, die Menschen hätten nicht genug Trinkwasser. Und außerdem werde das Grundwasser, dessen Schichten durch die Bohrungen teilweise in Mitleidenschaft gezogen werden, durch die gefährliche Wasser-, Sand-, Chemikalienmischung vergiftet. In Texas fehlt es, so Castillo, an Behörden, die dafür sorgen, dass das Grundwasser vor diesen Eingriffen geschützt wird.

 

„Wir in Deutschland unterschätzen total, dass Fracking eine massive Industrialisierung der Landschaft bedeutet“, so charakterisiert Constantin Zerger von der Deutsche Umwelthilfe die Situation in Texas. Über den Wasserverbrauch und die Schädigung des Grundwassers spricht hier bei uns niemand.

 

(Quelle: „Wie ein Krebsgeschwür“ von Sandra Kirchner, in: Frankfurter Rundschau Nr. 250, 27.10,2022, Seite 10)

 

Augsburg ist Blue Community seit 2019 – neue Informationsbroschüre der WasserAllianz Augsburg

Juni 8th, 2022

Durch unsere Initiative als WasserAllianz Augsburg haben wir erreicht, dass Augsburg 2019 Blue Community wurde. Das hat – so wurde uns versichert – mit dazu beigetragen, dass die UNESCO der Augsburger Wasserwirtschaft den Status als Welterbe verliehen hat.

 

Was enthält die neue Informationsbroschüre der WasserAllianz Augsburg?

 

Im ersten Teil findet sich u.a. ein Grußwort von Maude Barlow, eine kurze Darstellung, wie die BlueCommunity-Bewegung entstanden ist, sowie ausführlichere Ausarbeitungen zu den Schwerpunkten „Menschenrecht auf Wasser“, „Wasser in öffentlicher Hand“ sowie „Leitungswasser statt Flaschenwasser“.

 

Der zweite Teil enthält eine Dokumentation unserer Aktivitäten bis zur Verleihung der Auszeichnung Blue Community einschließlich des Beschlusses des Augsburger Stadtrats und eines Vortrags von Maude Barlow, der Initiatorin der BlueCommunity-Bewegung und Trägerin des Alternativen Nobelpreises.

 

Link zur neuen Informationsbroschüre Augsburg ist Blue Community

 

Elon Musk, die Tesla-Fabrik in Brandenburg und das Wasser

Februar 9th, 2022

Die ersten Autos sollten im Juli 2020 vom Band laufen. Dann wurde der Produktionsstart auf den Sommer 2021 verschoben. Als auch dies nichts wurde, äußerte der Wirtschaftsminister Brandenburgs die Hoffnung, dass das erste fertiggestellte Auto das „Geburtsjahr 2021“ haben werde. Auch weiterhin ist der Produktionsstart in der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide nahe bei Berlin offen. Eine endgültige Genehmigung gibt es nicht, obwohl die Fabrik fertiggestellt ist. Möglich wurde dies durch 19 Vorabzulassungen. Im Endeffekt baut Tesla auf eigene Verantwortung und müsste die Fabrik wieder abbauen und den ursprünglichen Zustand wieder herstellen, falls die endgültige Genehmigung versagt wird. Die Verzögerungen hatte sich Tesla zum Teil selbst zuzuschreiben. Zu der Autofabrik, für die das Genehmigungsverfahren beantragt worden war, wurde im Laufe der Zeit eine Batteriefabrik auf demselben Gelände hinzugefügt, für die keine Genehmigung beantragt wurde. Dazu kamen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern und Umweltverbänden.

 

Gerade dies hat Tesla-Boss Elon Musk besonders geärgert. Er kritisierte die deutsche Bürokratie und ließ von seiner Firma „Tesla Manufactoring Brandenburg SE“ einen Brief an das für das Genehmigungsverfahren zuständige Gericht schreiben, einen in den USA üblichen sogenannten „Amicus-Curiae“-Brief, einen  Brief, durch den der Absender sich als „Freund des Gerichts“ ausweist – und der nichts anderes als Einflussnahme auf die Entscheidung erreichen soll.

 

Dieses in Deutschland und ganz Europa vollkommen unübliche Verfahren kommentiert die „Süddeutsche Zeitung“ mit deutlichen Worten: „Kerneuropa ist auch deshalb so erfolgreich, weil man sich hier auf Mindeststandards des Miteinander geeinigt hat: Beispielsweise können Menschen mitentscheiden bei Bauvorhaben. Sie sprechen mit in Großunternehmen durch die Arbeitnehmervertretungen. Die Politik gibt dabei den Rahmen vor … Tech-Konzerne aus den USA wie Apple, Google oder Amazon kommen mit diesen Gepflogenheiten seit jeher nur schwer zurecht … Für US-Companies gilt: Geld regiert die Welt“ (Tesla – Eine fortwährende Respektlosigkeit – von Max Hägler, Süddeutsche Zeitung Nr. 236 vom 12. Oktober 2021).

 

Nebenbei bemerkt: Die Rechtsform SE (Societas Europea) der Tesla-Gesellschaft ist eine auf EU-Ebene geschaffene Unternehmensform, mit der die weitreichende Arbeitnehmermitbestimmung wie in Deutschland üblich vermieden werden kann.

 

Was ist nun der Stein des Anstoßes? Es ist das Wasser.

 

Über den gesamten Bereich der Fabrik laufen in nur wenigen Metern unter der Erdoberfläche Grundwasserleiter, die durch die Erdaushübe und notwendigen Fundamente im Erdboden gefährdet sind. „Unsere Sorge ist, dass bei Störfällen, insbesondere in der geplanten Batteriefabrik, eine Kontaminierung des Grundwassers nicht ausgeschlossen werden kann“, so äußerte sich der Geschäftsführer des zuständigen Wasserversorgungsverbands Strausberg-Erkner (WSE). (Tesla-Fabrik-Wasserverband sieht Risiken – Südkurier Nr. 239 vom 15. Oktober 2021).

 

Ein weiterer elementarer Streitpunkt ist der Wasserverbrauch. Die Fabrik ist in einem Trinkwasserschutzgebiet errichtet worden.

 

Nach den bisher veranschlagten Kapazitätsgrößen wird mit einem Jahresverbrauch von 1,5 Millionen Kubikmetern gerechnet. Brandenburg und insbesondere das Gebiet um Grünheide, in dem das Werk steht, ist niederschlagsarm. Wasser gilt hier als knappes Gut und die Dürren der vergangenen Jahre haben die Situation noch verschärft.

 

Nun ist in einer Auseinandersetzung in den Medien darauf hingewiesen worden, dass andere Industrieunternehmen in Brandenburg deutlich mehr Wasser verbrauchen als Tesla veranschlagt hat, so dass Kritik an Tesla unbegründet sei. Dabei wurde außer Acht gelassen, dass Tesla in Zukunft von einer deutlichen Produktionsausweitung ausgeht, die bei der ursprünglichen Bedarfsberechnung nicht berücksichtigt wurde. Außerdem sind die Zuliefererfirmen, die sich ansiedeln werden, und die zukünftigen Beschäftigten, die sich ebenfalls ansiedeln werden, bei der Veranschlagung ebenfalls nicht berücksichtigt worden. Es ist also insgesamt von einem viel höheren Wasserverbrauch auszugehen.

 

Der Wasserverband Strausberg-Erkner, der auch Tesla mit Wasser versorgen wird, hat die Versorgung zwar zugesichert, gleichzeitig aber deutlich gemacht, dass er in besonderen Trockenperioden Einschränkungen nicht ausschließen kann. Sollte Tesla in Zukunft also mehr Autos bauen wollen als bisher geplant, müsste Wasser aus anderen Gegenden hergeleitet werden. Umweltschützer fürchten, dass das nahegelegene Löcknitztal mit seinen Mooren und Sümpfen dann als Wasserreservoir dienen soll mit der Folge, dass diese dann austrocknen werden. Schon jetzt, bevor Tesla überhaupt in Betrieb geht, war der Wasserverband gezwungen, aus seinen bisherigen Reservoiren mehr Wasser zu fördern, um die Versorgung sicherzustellen.

 

Die Erhöhung der Fördermenge war vom Landesumweltamt genehmigt worden. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, genehmigte das Landesumweltamt die auf der Grundlage von DDR-Unterlagen aus dem Jahr 1976, noch dazu einem anderen Wasserwerk zugeordnet, wie das ZDF-Magazin „frontal“ am 11.01.2022 berichtete. Ob unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen noch die gleiche Grundwassermenge zur Verfügung steht, kann bezweifelt werden.

 

Dagegen klagen der Naturschutzbund Brandenburg und die Grüne Liga. Sollte das Verwaltungsgericht ihnen Recht geben, könnte die Versorgung mit dem notwendigen Wasser für Tesla noch zu einem ernsten Problem werden.

 

Denn der Geschäftsführer des Wasserverbands sieht die ausreichende Lieferung von Wasser an Tesla nicht mehr gewährleistet, wenn die wasserrechtliche Bewilligung vom Verwaltungsgericht aufgehoben wird, wie er in „frontal“ äußerte.

Wasserschutz im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition

Januar 27th, 2022

In einem Unterkapitel „Wasserschutz“ des Abschnitts III „Klimaschutz in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft“ treffen die Parteien der Ampelkoalition einige Aussagen zum Thema Wasser.

 

So soll eine von Bund und Ländern gemeinsam getragene Nationale Wasserstrategie entwickelt werden, zu der eine Leitlinie zur Wasserentnahme gehören wird, bei welcher der öffentlichen Trinkwasserversorgung Vorrang eingeräumt werden soll. Die an anderer Stelle im Unterabschnitt „Klimaanpassung“ erwähnten Handlungsfelder einer nationalen Klimaanpassungsstrategie sehen auch eine intakte Wasserinfrastruktur vor, die Bestandteil der Nationalen Wasserstrategie sein dürfte.

 

Das Abwasserabgabengesetz soll in Hinblick auf den Gewässerschutz novelliert werden. Allerdings wird die Zielrichtung der Novellierung nicht benannt.

 

Erfreulich ist das Bekenntnis zu einem vorbeugenden Gewässerschutz. So heißt es wörtlich: „Wir setzen Anreize, um Gewässerverunreinigungen effizient zu vermeiden.“ Das europäische Verbot von Mikroplastik in Kosmetika und Waschmittel uns von flüssigen Polymeren wird unterstützt. Bei Arzneimittelwirkstoffen soll eine Qualitätsnorm entstehen, um Einträge differenziert beurteilen zu können. Welche Konsequenzen damit verbunden sind, wird allerdings nicht gesagt.

 

Am Schluss dieses Unterabschnitts findet sich auch eine Aussage zum Dauerthema „Nitrat im Grundwasser“: Wir ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um europarechtliche Verpflichtungen zur Minderung von Stickstoffeinträgen in Wasser und Luft sicher zu erreichen und wenden damit Strafzahlungen an die EU ab.“

 

Es bleibt abzuwarten, ob es dieser Bundesregierung gelingt, die Gemengelage zwischen EU-Kommission und Bundesregierung, zwischen Landwirtschaftsministerium und Umweltministerium, zwischen Bauernverband, Landwirten, Wasserversorgern und Umweltschutzverbänden und die von der EU-Kommission im Rahmen des Vertragsverletzungsverfahrens festgesetzten Strafzahlungen aufzulösen im Sinne des Schutzes unseres Grundwassers als einer der wesentlichen Quellen unserer Trinkwasserversorgung.

 

In Augsburg haben die Stadtwerke durch Verträge mit Landwirten über deren Bodenbewirtschaftung Nitrateinträge minimiert.

Ein weiterer Erfolg des europäischen Wasserbürgerbegehrens „Right2Water“ – Menschenrecht auf Wasser in EU-Trinkwasserrichtlinie aufgenommen

Januar 27th, 2022

Das europaweite Wasserbürgerbegehren „Right2Water“ ist außerordentlich erfolgreich. Damals 2014 kamen europaweit in der EU 1,8 Millionen Unterschriften zusammen, an denen wir als WasserAllianz mit beteiligt waren. Der erste Erfolg war die Herausnahme der Wasserwirtschaft (Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung) aus einer von der EU-Kommission propagierten Richtlinie für die Vergabe öffentlicher Konzessionen. Durch eine Konzession wird zum Beispiel die Versorgung mit Trinkwasser durch ein Wasserversorgungsunternehmen geregelt, wobei die jeweilige Kommune die Konzessionsgeberin ist. Durch diese Konzessionsrichtlinie hätte die Gefahr europaweiter Ausschreibungen der Konzessionen und möglicher Bewerbungen durch private Wasserkonzerne bestanden, also die Grundlage für eine Privatisierung der Wasserversorgung.

 

Durch die Herausnahme des Wassers konnte dies verhindert werden. Ein großer Erfolg!

 

Nunmehr ist auch der zweite Schwerpunkt von „Right2Water“ umgesetzt, und zwar in der Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie vom 16.12.2020. Diese regelt vor allem die strengen Schadstoffobergrenzen. Durch „Right2Water“ enthält die Richtlinie aber auch Aussagen zum Menschenrecht auf Wasser. Das betrifft bei uns in Europa schutzbedürftige und ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen wie Nichtsesshafte und Wohnsitzlose. Nunmehr werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, in öffentlichen Räumen Trinkwasserspender einzurichten und in öffentlichen Gebäuden Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. Eine kostenlose Ausgabe von Trinkwasser in Cafés und Restaurants, ggfs. auch gegen eine geringe Dienstleistungsgebühr, ist zwar nicht vorgeschrieben, wird jedoch empfohlen.

 

Die EU-Mitgliedstaaten müssen die Vorschriften innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen, nach Inkrafttreten der Richtlinie bis Ende 2023.

Film „Augsburg ist Blue Community – eine Initiative der WasserAllianz Augsburg“ ist online

November 12th, 2019

Der Film der WasserAllianz Augsburg „Augsburg ist Blue Community – eine Initiative der WasserAllianz Augsburg“ ist online.
Der Film dokumentiert den Weg der Stadt Augsburg zur Blue Community, von der Initiative der WasserAllianz bis zur Überreichung des Blue-Community-Zertifikats..

Link zum Film

 

WasserAllianz zeigt am 09.05.2019 den Film „Bis zu letzten Tropfen“

Mai 4th, 2019

Die WasserAllianz Augsburg zeigt am 09.05.2019 um 19:30 Uhr im Zeughaus in Augsburg den Film „Bis zu letzten Tropfen“.

„Bis zum letzten Tropfen“ spielt in sechs europäischen Ländern, folgt der Spur des Geldes quer durch den Kontinent, beleuchtet die Interessen der Unternehmen, die bis in die oberste Entscheidungsebenen der EU verhandelt werden, und offenbart den verborgenen Kampf um die überlebenswichtigste Ressource überhaupt. Während der Trend weltweit zu einer Rekommunalisierung der Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung geht, stehen die öffentlichen Versorgungsunternehmen im krisengeschüttelten Europa unter zunehmendem Privatisierungsdruck.

Der Eintritt ist frei.